Die ehemalige Hofmarkstaferne findet sich schon im Zehentregister von 1460/84 und im ältesten Stiftbuch aus dem 15.Jahrhundert mit Wirt aufgelistet. Dass der jeweilige Wirt wohlhabend gewesen sein musste, beweisen die Klosterstiftsbücher.
Nach einer Urkunde von 1500 ist ein Jörg Talheimer, und seine Ehefrau Anna Wirt zu Seeon (Sewn).
Von 1613 bis 1617 wurde unter Abt Sigismund Dullinger die Taferne neu errichtet. Das Rechnungsbuch berichtet, dass 1613 der Roßstall mit „Pferdpärmb und Stänndt“ um 84 fl. 30 X. neu eingewölbt wurde. Der Winter auf 1614 brachte viel Schnee; das alte, verfaulte Dach der Taferne wurde dadurch eingedrückt. Die Dacherneuerung hatte 14 fl. 19 X. 2 dn. gekostet.
Das Wirtshaus erneuerte man 1615 mit einem neuen „Danzpodn“ (=Tanzboden) um 216 fl. 43 X. 3 dn; drei Wappen wurden an der Taferne vom Maler angebracht. Im folgenden Jahr wurden das Gewölbe im Flez, der Saal der große vordere Turm „bei St. Augustin“ und der kleine Turm „bei St. Hieronymus“um 234 fl. 15 X. 2 dn. und die „Schüeshütten“, die gemeine „Gsindstuben“, die Kammern „bei St. Katharinaen“ und „bei St. Barbara“, sowie die Stuben „Bschlächt“ (=Beschläge an den Türen u.a.) um 292 fl. 17 X. 2 dn. 1 Hl. erneuert. Geringe Renovierungsausgaben von 22 fl. 8 X. 2 dn. waren noch 1617 zu begleichen.
Das heutige Wirtshaus weist noch die Bausubstanz vom Neubau 1614 - 16 auf. Mehrere marmorne Wappenreliefs in Flez und Gaststube geben beredtes Zeugnis von der klösterlichen Vergangenheit.
Eintrag von 1637: Würth von der Tafern, 1 Lehen, hat die Baugründe inne, die früher zum Stroblhaus gehörten.
In einer Kaufurkunde von 1710 wird Balthasar Kaltner, und seine Ehefrau Elisabeth als Hofmarkswirt zu Niederseeon bezeichnet.
Grundherr war bis 1803 das Kloster Seeon.
1810 wird es als ¼ Tafernwirt (Hsnr. 3), Haus gemauert; Übernahme am 9.1.1784 mit realer Wirtsgerechtigkeit, und unausscheidbare Zubaugüter: ¼ Ambrosenhof und 1/16 Sensenschmidhof beschrieben.
„Ein gemauertes Wohnhaus dabey eine Stallung und Pferd-Stall unter einem Tache. Ein gemauerter Kühestall mit hölzernem Stadl. Ein halb gemauerter Schaaf- und Schwein Stall mit Stroh Streuniß und Wagenhueten. Dann ein hölzernes Sommerhauß des Zubau Häusl.“
Besitzer war Joseph Stöffl, danach bis 1845 Thomas Stürzer, und ihm folgte Johann Winkler.
1853 wird Martin Wolfsberger als Wirth von Niederseeon genannt.
Ca. 1930 erwarb Lorenz Dietl die Wirtschaft.