Seit über 2000 Jahren ist Seebruck durchgängig ein beliebter Siedlungsplatz. An der Stelle des heutigen Seebruck entwickelte sich aus den keltischen Wurzeln ab ca. 50 n. Christus der römische Ort Bedaium. Er wurde rasch zum Verkehrsknotenpunkt zwischen Inn und Salzach. Hier überquerte die Römerstraße Augsburg - Salzburg auf einer Brücke die Alz. Auch auf dem Chiemsee gab es regen Verkehr, wie die in den letzten Jahren ausgegrabenen Hafenanlagen zeigen. Am Standort der heutigen Kirche erhob sich weithin sichtbar ein monumentaler Steintempel für den lokalen Chiemsee Gott „Bedaius“. Am Ende des 3. und bis ins 4. Jahrhundert hinein sicherte an der Stelle ein Kastell den Ort und die Brücke. Bald nach 400 zog das Militär ab.
Aus dem römischen "Bedaium" wurde das frühmittelalterliche "Pontena" und schließlich das mittelalterlich-bayerische "Prucca" als Vorläufer des heutigen Seebruck. Auf dem Platz des ehemaligen römischen Kastells steht heute die Kirche St. Thomas und St. Stephan (1474 - 1478).
Der Brückenplatz Seebruck blickt auf eine mehrtausend jährige Siedlungsgeschichte zurück. In zahlreichen Grabungskampagnen durch das Landesamt für Denkmalpflege konnten neben der archäologischen Freilegung und Vermessung antiker Gebäudereste, riesige Mengen an Kleinfundmaterial wie Glas, Keramik, Münzen, Metallgeräte und Schmuckgegenstände sichergestellt werden.
Diese kontinuierliche Bodenforschung legte ein faszinierendes Bild der Vergangenheit frei, das der Besucher im Römermuseum Bedaium in überschaubarer und wissenschaftlich untermauerter Form dargestellt findet.