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Walter Angerer d.J., geboren 1940 in Bad Reichenhall, absolvierte eine Ausbildung in Grafik und mehreren Sprachen in Salzburg, München und Paris. Anschließend war er als Texter, Designer, freischaffender Maler und Bildhauer tätig. 1984 nahm er an der Polish University in London das Studium der Druckgrafik und Kunstgeschichte auf, das er mit dem Magister Artium abschloss.
Walter Angerer ist ein bedeutender Maler seiner oberbayerischen Heimat. Hervorzuheben sind insbesondere seine Stadtporträts und Landschaftsbilder unter anderem von Rosenheim, Traunstein, Kloster Seeon und Tittmoning. Seit zwei Jahrzehnten finden seine Ausstellungen auch europaweit Beachtung. Sein Werk ist in Büchern dokumentiert und seine Schaffensphasen sind fachkundig beschrieben, so etwa seine magischen Landschaften oder "Fraßbilder".

Auszeichnungen:
Kulturpreis der Stadt Bad Reichenhall, 1. Preis der Sommerakademie Salzburg, Preis der Stadt Salzburg für Malerei, Goldmedaille für Radierungen in Polen, 1. Preis des Zeichen-Symposions in Seeon, Kulturpreis des Bezirks Oberbayern

Die Skulpturen Angerers gehen aus seiner Fraßbildtechnik hervor.
Er schafft in seinem Atelier zuerst einen Rohentwurf in kleinerer Form aus Holz, bevor die Skulpturen dann aus Stahl realisiert werden.
Weitere Informationen zum Künstler und den Projekten finden Sie unter www.angererderjuengere.de.

Auch mit der Gemeinde Seeon-Seebruck ist Walter Angerer stark verbunden. Noch bevor seine erste Skulptur im Gemeindegebiet aufgestellt wurde, verschönerte er die Grundschule Seeon mit einer Wandzeichnung zur Einweihung des Um- und Erweiterungsbaus im Jahr 1998.

Keltenboot

Mit der Aufstellung des Kunstwerkes „Keltenboot“ im Februar 2007 legte die erste Skulptur des Künstlers Walter Angerer d.J. am Chiemseeufer in Seebruck an. Besucher des Kurparks Graben wird der Eindruck vermittelt, das Kunstwerk bahne sich seinen Weg durch das Schilf ans Ufer.

Das Keltenboot  („Chiemseefischer“) ist aus zwei Zentimeter starkem Stahlblech geschnitten, lackiert und feuerverzinkt. Das Kunstwerk ist ca. 5 m lang und 2 m hoch. Es wurde auf 3 Stahlrohre, welche vorher in den Chiemsee eingebracht wurden, aufgesetzt und soll vom Ufer aus zu einem stimmungsvollen Rückblick auf die Frühgeschichte von Seebruck und des Chiemsees anregen.

Vorlage für das Kunstwerk ist das Hjortspring-Boot, welches als erstes Plankenboot ca. 350 v. Chr.  hergestellt wurde und entsprechend nachgewiesen ist.

Im Rahmen des europäischen Programms leader+ wurde das Kunstwerk mit öffentlichen Mitteln gefördert.

Neben der künstlerischen Annäherung an das Thema vermittelt in der Nähe der Skulptur ein nachgebauter keltischer Einbaum eine reale Vorstellung früher Bootstechnik. Das Ausstellungsstück ist überdacht und mit Informationen zur keltischen Geschichte versehen.

Kunstwerk und überdachter Informationspunkt bilden als gestalterische Einheit eine attraktive historische Station des Archäologischen Rundweges, der hier vorbeiführt.

Das Keltenboot im Kurpark Graben.
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Über seinen Schatten springen

Im Mai 2009 wurde die Schattenfigur mit dem Titel „Über seinen Schatten springen“ im Hafen Seebruck eingeweiht.

Sie steht auf einem 1,5 m hohen Betonsockel und zeigt einen laufenden Mann und sein Schattenbild. Aus drei Zentimeter dickem, verzinktem und schwarz bemaltem Stahl konstruiert, war es keine einfache statische Aufgabe, dass die Figur jeder Witterung standhalten kann. Mithilfe eines Stabes zwischen Körper und Schattenbild, gleichsam als Boden, gelang es jedoch, die Figur stabil zu bauen.
Im Sockel eingraviert ist zu lesen: "Über seinen Schatten springen! Berühr den Schatten und es gelingt Dir leichter, über Deinen zu springen! Angerer der Jüngere".

Im Yachthafen Seebruck fand die Skulptur einen traumhaften Platz. Die Figur wird durch den Stand der Sonne, vormittags von hinten, mittags von der Seite, ideal beleuchtet. Für den Betrachter muss die Schattenfigur nicht unbedingt ein Mann sein, sondern kann auch eine Frau darstellen.

Das Beste an einem Kunstwerk ist, wenn man sich seine eigenen Gedanken machen kann. Dies sei hier sicher der Fall, denn jeder müsse über seinen eigenen Schatten springen. So bringt die Figur hoffentlich viele Leute dazu, sie nicht nur anzusehen, sondern sie auch zu berühren und über den eigenen Schatten ein wenig nachzudenken.

Angerer springt gleichsam selbst künstlerisch über seinen Schatten und eröffnet damit eine neue Perspektive bei der Betrachtungsweise der Skulptur.

Die Schattenfigur über seinen Schatten springen im Yachthafen Seebruck.
© © Gemeinde Seeon-Seebruck

Fliegender Fisch

In Anlehnung an das Wappen der früheren Gemeinde Truchtlaching wurde die Skulptur „Fliegender Fisch“ im Juli 2011 im Alzbad Truchtlaching enthüllt.

Die rund 1 m hohe Skulptur, die einen Vogel mit Fisch und Wasser zeigt, thront auf einer Säule auf der kleinen Insel im Alzbad, welche über einen idyllischen Steg erreichbar ist. Von diesem Standpunkt aus erfreut sie die Betrachter vom Wasser und an Land.
Das Teilmotiv, der Fisch, wurde in Gold ausgeführt. Der Künstler selbst sieht in seinem poetischen Werk eine filigrane Schattengeschichte. Die Durchlässigkeit stelle jeden Tag ein anderes Erleben der Natur dar, so Angerer der Jüngere.

Bereits im Mittelalter hatte das Ortsadelsgeschlecht der Truchtlachinger einen fliegenden Fisch in seinem Wappen.
Das Wappenbild könnte einen Fischadler symbolisieren, der in seinen (nicht dargestellten) Fängen einen Fisch hält.
Es könnte aber auch auf springende Fische an Stromschnellen hinweisen und damit auf den Fischfang, die Haupteinnahmequelle der Adeligen.

Heute liegt die Haupteinnahmequelle im Fremdenverkehr, dessen Verantwortliche das Rad der Zeit zurückgedreht und den "Fliegenden Fisch" als eine Art Wahrzeichen wieder ins Bewusstsein gerückt haben. Tradition mit Kunst zu kombinieren, war das Anliegen des Truchtlachinger Verkehrsvereins, der den Einfall zur Realisierung dieses Projektes hatte.

Der fliegende Fisch im Alzbad Truchtlaching.
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Turner

Unter dem Motto „Kunst am Bau“ wurde im Mai 2012 an der neuen Sporthalle in Seeon eine weitere Skulptur von Walter Angerer d.J. enthüllt. Das Kunstwerk stellt zwei Sportler dar.

Neben den geladenen Gästen waren es vor allem die Schülerinnen und Schüler, die diesen Tag zum einem Festtag werden ließen. Mit Musik und Gesang sowie Schuhplattlern und Trachtentänzen der Kinder wurde die Feierlichkeit umrahmt.

Nach der Enthüllung beschrieb der Künstler sein Werk und die Beweggründe für die besondere Ausführungsart. Die Gestaltung der Skulptur korrespondiert eng mit der Fassaden-Malerei, die ebenfalls von Angerer stammt. Zur Einweihung der neugebauten Seeoner Sporthalle im Oktober 2011 wurde die Fassade des Eingangsbereiches von Walter Angerer künstlerisch mit roten Sportmotiven gestaltet.

Die neue „Halle für Alle“ ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde und des Sportvereines für den Schulsport und zur Förderung des Breitensports in der Gemeinde.

Die Turnerfigur vor der Sporthalle Seeon.
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