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© © Seeoner Häusergeschichten

Hsnr. 10, Apothekerhäusl

Das „Apothekenhäusl“ wurde zwischen 1620 und 1720 erbaut und bis zur Säkularisation in Klosterbesitz. Zur Zeit der Säkularisation war ein Joseph Kratzer Apotheker.

Dann ersteigerte es 1803 ein Jakob Fuchsthaler, Bindersohn von Straß. Mit dem losgelösten Apotheken-Privileg und der separat versteigerten Apothekeneinrichtung wurde in Viechtach im Bayerischen Wald eine Apotheke eröffnet.

1810 war es noch in Besitz des Jakob Fuchsthaler, der eine Branntweinbrenn-Gerechtigkeit besaß.

Hsnr. 14, Hofrichterhaus

Das ehemalige klösterliche Hofrichterhaus ist im Kern noch spätmittelalterlich.

Bis zur Säkularisation 1803 war das Gebäude Dienstort und Wohnung des Klosterrichters, daneben schlossen sich 2 gewölbte Pferdestallungen des Klosters mit einem Getreidekasten im 1. Stock an.

Von 1828 bis 1884 befand sich in diesem Gebäude auch die Dorfschule mit einer Lehrerwohnung.

Seit 1808 ist es der Pfarrhof der katholischen Kirche, somit Eigentum der Kirchenstiftung.

Hsnr. 15, Esterbauer, Schneider

Die Bausubstanz des „Mesner- später Schneider Esterbauerhaus“ ist im Kern aus dem 16. Jh.

1833 ist es das Haus des Schneiders Vitus Esterbauer.

Am 16.10.1850 übergibt die Witwe Appollonia Esterbauer ihr Anwesen mit Haus, Garten, und Schneidergerechtsame an ihren Sohn Vitus.

Die ehemalige Klosterschmiede, die neben dem alten Mesner- bzw. Schneiderhaus stand, wurde schon 1855 abgebrochen.

1946 ist dort die Krämerei von Leo Batke.

In einem Teil wohnte dort bis 1953 Olga Herzogin von Leuchtenberg.

Nach dem Umbau in eine Gastronomie (1994 Herzog Stubn, bis 2016/17 Leuchtenbergstüberl), gehört es heute dem Bezirk Oberbayern.

Hsnr. 31, Getreidekasten, Haus Rufinus

Das Gebäude wurde 1732 unter Abt Rufinus Mayr errichtet, und diente zu Klosters Zeiten als Getreidekasten. An der Ostseite läßt Abt Rufinus einen Rotmarmorstein mit folgender Inschrift anbringen: „Um die Gegenwart väterlich besorgt, für die Zukunft aufmerksam vorsorgend, hat diesen Getreidekasten errichtet und von Grund auf erbaut im sechsten Jahr seiner eigenen Regierung, auf die Regierung Christi bezogen im Jahr 1732, Rufinus, Abt in Seeon“.

1803 wurde es, wie alle Gebäude des Klosters, versteigert, aber 1808 vom Staat zurückgekauft. Während der wechselnden Besitzverhältnisse bewahrte es seine Funktion als Getreidespeicher bis 1896, danach diente es verschiedensten Zwecken. Unter Graf Arco-Zinneberg wird es als Pferde- und Schweinestall mit Futtermittellager genutzt. Es war sogar eine Wohnung eingebaut.

1929 erwirbt Joseph Karolus, Diplomlandwirt von Rechen im Kreis Heidelberg, den Maierhof und den Getreidespeicher. Während des 2. Weltkrieges wird die Rüstungsfirma „Bavaria-Motorenwerke“, bis Kriegsende, in den Getreidekasten ausgelagert. Das Gebäude wurde von der Bevölkerung nun das „Bavaria-Haus“ genannt.

1959 vermietet der Besitzer Hans Kupfer das Gebäude der Regierung von Oberbayern, die darin ein Medikamenten- und Ausrüstungslager für den Katastrophenschutz einrichtet. Bis 1981 besteht das „ZS-Sanitätslager BY 2 Bavariahaus Seeon“. Von 1990 bis 1999 wurden in dem zum Hotel umgebauten Gebäude Spätaussiedler untergebracht.

Seit 2001 es ein modernes Hotel Garni mit dem Namen „Haus Rufinus“.