Heinrich Kirchner wurde am 12. Mai 1902 in Erlangen geboren. Nach dem Abitur schrieb sich Kirchner 1923 bis 2924 an der Universität Erlangen zunächst für das Fach Kunstgeschichte ein. Sein eigentliches Ziel war ein Studium an der Münchner Kunstakademie, was von den Eltern aber abgelehnt wurde. Im zweiten Anlauf gelang 1924 die Aufnahme in die Bildhauerklasse von Professor Helmut Hahn. Kirchner absolvierte, dem Wunsch seiner Eltern folgend, eine "ordentliche Ausbildung" zum Zeichenlehrer, die er 1931 an der TU München auch erfolgreich abschloss. Er studierte 1926/1927 an der École des Beaux-Arts und an der Académie Julian in Paris. 1931 folgte ein halbjäriger Studienaufenthalt in Italien.
Nach seinem Studium bekam Kirchner 1932 eine Anstellung als Erzgießer in der Gießwerkstatt der Akademie in München.
Nach Einberufung zum Kriegsdienst nahm er sein künstlerisches Schaffen ab 1948 in vollem Umfang wieder auf. 1950 erhielt Kirchner den Kunstpreis der Stadt München, 1952 den ersten Preis der Bildhauerausstellung in Düsseldorf. Im selben Jahr übernahm er eine Professur an der Akademie der Bildenden Künste in München, wo er eine eigene Bildhauerklasse leitete. 1970 beendete Kirchner schließlich seine Lehrtätigkeit, nachdem er 1953 Mitglied der Akademie München und drei Jahre später der Akademie der Künste in Berlin wurde.
Heinrich Kirchner in Pavolding
Heinrich Kirchner kaufte 1970 nach seiner Emeritierung den alten, lange vernachlässigten Fischerhof in Pavolding. Der Hof, der ehemals zum Kloster Seeon gehörte, wurde von Kirchner in mehrjähriger Arbeit renoviert, ausgebaut und schließlich bezogen. Er richtete dort auch ein Atelier ein.
Kirchner stellte viele seiner Werke in und um den Fischerhof auf. Die Eiermänner und die Wanderer stellte er auf die Wiese und so begrüßten sie viele aus Eggstätt kommende Besucher. Unter der alten Linde fanden das Lamm, die Motorradfahrer und der Friedensbote ihren Platz.
Im Fischerhof und in seiner Umgebung finden sich heute noch viele Werke Kirchners.
Dekoriert mit der Ehrendoktorwürde der Universität Bamberg verstarb Heinrich Kirchner 1984 und wurde auf der Fraueninsel im Chiemsee begraben.